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Aktion wird 1979 ins Leben gerufen

Könige pflanzen 252 Bäume

Ascheberg

Schützenkönige sind in den Majestätenlisten der Vereine zu finden. Nach einem Jahr wird es ruhig. In Ascheberg schaffen sie seit 1979 aber etwas Bleibendes.

Theo Heitbaum

Am 24. März 1979 wurden die ersten Bäume an der Königsallee gepflanzt. Beim Antreten auf dem Katharinenplatz hatten viele Männer (und Kinder) einen Spaten dabei.
Am 24. März 1979 wurden die ersten Bäume an der Königsallee gepflanzt. Beim Antreten auf dem Katharinenplatz hatten viele Männer (und Kinder) einen Spaten dabei. Foto: WN-Archiv/chn

Was haben Alois und Agnes Budde, Werner und Gertrud Kluger sowie Heinrich und Gertrud Siebeneck gemeinsam? Sie haben 1978 die Königsthrone in der Osterbauer, von Kolping und Berg und Tal sowie der Bürgerschützen erklommen. Damit waren sie am 24. März 1979 die ersten amtierenden Majestäten, die einen Baum an der Ascheberger Königsallee gepflanzt haben. Was der Heimatverein Ascheberg vor 40 Jahren zum 300-jährigen Bestehen der Bürgerschützen initiiert hatten, ist zu einem nachhaltigen Beitrag geworden. Am Samstag (30. März) werden um 15 Uhr die Bäume 253, 254 und 255 gepflanzt.

Es ist an einem Samstagmorgen auf dem Katharinenplatz ein besonderes Bild. Viele Männer mit Spaten sind angetreten, um dem Aufruf des Heimatvereins zu folgen. „Wir brauchen jeden Baum“, erklärte der Vorsitzende und frühere Gemeindedirektor Bernhard Rothers. Auch wenn die Aktion Spaß bereite, würden die Bäume auch zum Schutz der Heimat und der Umwelt gestiftet. Mehr als 100 Linden, Eichen, Kastanien und Spitzahorn werden von früheren Königen oder Familienmitgliedern gepflanzt. „Ich habe mit Papa einen Baum für Opa gepflanzt“, erinnert sich Kathrin Mühlenbäumer, die mit einem Spaten in den WN zu sehen war. Andere Kinder von damals schauten in die Röhre. „Ich musste zur Schule“, erinnert sich Gudula Maurer an ihren Ärger. Als erster Baum wurde eine Kastanie eingegraben. Am Ende griff auch „Noch-Nicht-König“ Bernhard Thyen zum Spaten, um einen Spitzahorn zu pflanzen.

Weil die Plaketten über Jahrzehnte verwittert oder gestohlen worden waren, haben die Vereine vor zehn Jahren begonnen, die Königsallee und alle bepflanzten Straßen (Zum Wissing, Großer Prozessionsweg) zu überarbeiten. „Es war schwer, alle Bäume passend zuzuordnen“, berichtet Kalli Naber, der einen Ruheplatz mit Bänken am Ende der Königsallee betreut. Mittlerweile sei das aber gelungen. Ein Schaukasten mit Karten, auf denen alle Straßen und Bäume verzeichnet seien, könne vermutlich im nächsten Jahr aufgestellt werden.

In diesem Jahr werden die Bäume östlich der Königsallee zwischen Prozessionsweg und Südallee gepflanzt. Dort ist auch nächstes Jahr noch Platz für drei Bäume. „Danach werden wir bis 2025 im hinteren Bereich des Baugebiets Königsallee Bäume pflanzen“, erklärt Naber. Und danach? „Bisher haben wir immer einen Platz gefunden“, ist der frühere Generaloberst von Schützenbruderschaft St. Katharina Berg und Tal sowie Kolpingsfamilie zuversichtlich.

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