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Das Schützen-Alphabet

Von Antreten bis Zapfenstreich

Die Schützen starten in die Festsaison, hier sind die Informationen zu den acht Feiern.

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Foto: Theo Heitbaum

A lter: Die Ascheberger Bürgerschützen von 1679 sind der älteste Verein. Die Jakobibruderschaft Herbern ist aus dem Jahr 1812, die Herberner Bürgerschützen wurden 1822 gegründet. 1919 folgten die Schützen in Horn, 1920 die Bürgerschützen Davensberg, 1953 die Schützenbruderschaft St. Katharina Berg und Tal, 1955 die Schützenbruderschaft St. Lambertus Osterbauer und der Schützenverein Nordick und Umgebung.

B aum pflanzen: Seit dem Bürgerschützenjubiläum 1979 werden in Ascheberg von den Schützenkönigen Bäume gepflanzt. In Herbern haben die Vereine diese Tradition ebenfalls aufgegriffen.

C urrywurst: Die Currywurst, gerne mit Pommes rot-weiß gehört zu den bevorzugten Speisen an Schützenfesttagen.

D achverband: Osterbauer, Berg und Tal sowie Jakobi gehören dem Bund der historischen Schützenbruderschaften an und sind damit besonderen Regelwerken unterworfen.

E rsteigern: In Ascheberg und Davensberg ist es bei den Vereinen möglich, das Recht des Vogelbaus zu ersteigern. Es wird amerikanisch unters Volk gebracht. Die Herberner Bürgerschützen haben diese Idee gerade zum ersten Mal aufgegriffen und das Recht ebenfalls öffentlich versteigert.

F rauen sind in der Geschichte vorwiegend von ihrem Mann zur Königin erkoren worden. Zwei Frauen schossen den Vogel selbst ab. Die Aschebergerin kommt später im ABC an der Reihe. In Herbern war es Ulrike Krampe, die 2008 den Vogel abschoss.

G roßer Zapfenstreich: Der musikalische Höhepunkt gehört bei den großen Vereinen zum jährlichen Programm. Kleine Vereine leisten sich den gemeinsamen Auftritt von zwei Musikgruppen seltener, beispielsweise zu einem Jubiläum.

H ofstaat: Die Könige haben die Möglichkeit einen Hofstaat zu benennen. In Davensberg fällt er mit zwei Ehrendamen plus Männern knapp aus, die Herberner Bürgerschützen-Könige sind in der Regel mit großem Gefolge unterwegs.

I nsignien: Die Schützenvögel sind in der Regel mit Insignien ausgestattet: Zepter, Krone und Apfel. In Davensberg sind sie bei den Umzügen besonders schmuckvoll - und werden darum vor dem Vogelschießen ausgetauscht.

J ubiläum: Eine Frau hat bisher in der Ortschaft Ascheberg den Schützenvogel nach unten befördert: Maria und Viktor David gehören in diesem Jahr zu den Jubiläumsmajestäten, denn sie regierten die Kolpingsfamilie und mit ihr die Schützenbruderschaft Berg und Tal im Jahr 1993.

K olping: Die Kolpingsfamilie Ascheberg veranstaltete von 1969 bis zum vergangenen Jahr gemeinsame Schützenfeste mit der Schützenbruderschaft St. Katharina Berg und Tal. In diesem Frühjahr sprach sich eine Mehrheit des Gesellenvereins gegen weitere Schützenfeste aus.

L achen ist angesagt, wenn die Parolen zum Besten gegeben werden. Meistens hat ein Spieß bei der Gelegenheit auch Anekdoten aus dem vergangenen Schützenjahr zu bieten.

M ajestäten sorgen in Davensberg für den Straßenschmuck zum Schützenfest. Alle ehemaligen Könige hängen die Fähnchen auf. In den anderen Vereinen tauchen Vorstand und Helfer die Straßenbilder in grün und weiß.

N achbarschaft: Die Vereine besuchen sich bei ihren Schützenfesten regelmäßig. So ist gerade bei Frühschoppen oder Königsball für ein volles Zelt gesorgt.

O rt: Die Schützenbruderschaft St. Katharina Berg und Tal wechselt vom Bahnhofsweg zurück in die Bauerschaft. Gefeiert wird auf dem Hof Lenz, heute Schulte Braucks.

P anzerpokal: Die Ascheberger und der Davensberger Schützenverein wetteifern einmal im Jahr um den Panzerpokal. Zudem wird im Frühjahr ein Freundschaftspokal ausgeschossen.

Q uerschläger sind in der heutigen Zeit fast ausgeschlossen, denn die Gewehre sind an den Vogelstangen fest eingespannt. Das erhöht das Risiko für Schützen, die ernsthafte Königsanwärter nicht allein lassen. Es ist kaum möglich, an den Holzresten vorbei zu schießen.

R egen ist natürlich der unliebsamste Schützenfestgast. Doch Wetterkapriolen gehören dazu. So wird bei frühen oder späten Schützenfesten im Jahreskreis auch schon mal der Wunsch nach Glühwein laut.

S chloss: Die Bauerschaftsvereine aus Herbern genießen ein besonderes Privileg. Sie feiern ihre Schützenmesse auf Adelssitzen, die Horner auf Schloss Westerwinkel, die Nordicker auf Schloss Itlingen.

T rauer: Die Nordicker Schützen gedenken heute zum Start des Schützenfestes ihres verstorbenen Vorsitzenden Stefan Jehle. Alle Vereine haben Gedenkmomente in ihren Abläufen meistens mit dem Besuch von Mahnmalen eingebaut.

U mzüge: Die Schützen müssen gut zu Fuß sein. In den Bauerschaften wird von Hof zu Hof marschiert, in den Dörfern werden in der Regel die Majestäten zu Hause abgeholt.

V ierbeiner: Bei den Ascheberger und Herberner Bürgerschützen sowie in der Osterbauer sind Offiziere hoch zu Ross zu bewundern. Die Davensberger haben vor einigen Jahren abgesattelt. Vor einer Königskutsche werden sie aber auch dort weiter angespannt.

W irte: Die Reihe der Festwirte ist über die Jahre geschrumpft. In Davensberg, bei den Bürgerschützen Ascheberg sowie bei Berg und Tal heißt der Festwirt Strohbücker. In der Osterbauer ist es die Familie Rother. Die Bürgerschützen Herbern werden von TLS Olfen bewirtet und beköstigt, Horn und Jakobiner von der Familie Hammwöhner und die Nordicker von Ludger Berger.

X anthippe: Wer sie als Schütze an seiner Seite hat, überlegt sich ganz genau, ob es ratsam ist , den Vogel abzuschießen.

Y oungster: Die meisten Vereine verfügen über Nachwuchsgruppen, die in der Mehrzahl als Avantgarde an- und auftreten. In Davensberg firmieren die Youngster unter dem Begriff Jägerzug. Weil er in diesem Jahr 35 Jahre alt wird, startet an Fronleichnam ein Extra-Vogelschießen für die weiße Garde. Simon König dankt nach fünf Jahren ab.

Z wei-Jahres-Rhythmus: Die Horner Schützen und die Jakobibruderschaft Herbern feiern nur alle zwei Jahre ein Schützenfest. Weil die Horner 2019 ihr 100-Jähriges begehen, regiert der König 2018 ausnahmsweise aber nur ein Jahr.

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